CFO-Typen und deren Erfolgsfaktoren – ein Ausflug in die CFO-Forschung
Shownotes
Kernfragen:
CFO-Typen: Wann werden CFOs zu CEOs? Was sind Gründe für „unfreiwillige" Wechsel?
CFO-Erfolgsfaktoren: Welche Erfahrungen und Fähigkeiten begünstigen die Entwicklung zum CFO und sein Gehalt?
CFO-CEO-Interaktion: Klonen und/oder Challengen -- Wie wirkt sich das Zusammenspiel von CEO und CFO auf Unternehmens- und Karriereerfolg aus?
CFO-Rollenwandel: Welche Implikationen ergeben sich daraus auf Steuerungsfokus und Incentivierung?
CFO- und Controller-Rolle: Ist die digitale Automatisierung eine Chance oder eine Bedrohung und wie wirkt sich diese auf die strategischen Rollen mittlerer Führungskräfte aus?
Weiterführende Links:
Institut für Management und Controlling - Thinktank für Controlling und Unternehmenssteuerung
Darum müssen CFOs ihren Stuhl räumen (Marko Reimer, finance-magazin.de, 14. Februar 2022)
CFO - Fuchs oder Igel? (Marko Reimer, Controlling & Management Review, Ausgabe 4/2020)
Role transformation at Hager (René Schnabel, Gauthier Weyl, Björn Radtke und Thomas Lührmann, Controlling & Management Review, Ausgabe 8/2022, Seite 58--64)
Welche Faktoren CFO-Gehälter hochtreiben (Marko Reimer, finance-magazin.de, 14. Februar 2022)
CEO & CFO: Partners in Crime? (Marko Reimer, finance-magazin.de, 22. Februar 2021)
Was Gesichter und Kleidung über CFOs aussagen (Marko Reimer, finance-magazin.de, 14. Mai 2021)
Opportunity or Threat? Exploring Middle Manager Roles in the Face of Digital Transformation (Sebastiaan van Doorn, Dimitrios Georgakakis, Jana Oehmichen, Marko Reimer, Journal of Management Studies - Wiley Online Library, 17. Oktober 2022)
WHU Controllerpanel-Studien: Executive Summary und den Highlights
Transkript anzeigen
00:09:11: Unbekannt: Zielführung starten - der Managementpodcast von CTcon.
00:16:16: Dr. Christian Bungenstock: Herzlich Willkommen im Management Podcast Zielführung starten. Ich bin Christian Bungenstock, Partner bei CTcon in Düsseldorf. Nachdem uns Folge Nummer fünf in die konzernübergreifende Margenanalyse in SAP und damit in die Systemwelt geführt hat, werden wir in der aktuellen Folge eine Route mit dem gänzlich anderen Ziel, des CFO. Wir nehmen Sie mit auf einen Abstecher in die empirische Forschung.
00:39:15: Dr. Christian Bungenstock: Lassen Sie uns dem kritisch konstruktiven Rationalitätsicherer in der Finanzfunktion nachspüren. Was wissen wir aktuell über ihn? Wir starten heute mit zwei Experten durch, die sich auskennen, Professor Dr. Marko Reimer und Gunnar Elbers. Marko Reimer ist Professor am Lehrstuhl für Unternehmensteuerung & Controlling an der WHU - Otto Beisheim School of Management. Als einer der Direktoren leitet er das IMC, das Institut für Management und Controlling, und beschäftigt sich dort intensiv mit der CFO Forschung.
01:12:03: Dr. Christian Bungenstock: Gunnar Elbers ist Associate Partner bei CTcon und berät seit 24 Jahren führende Konzerne in Transformationen, People Management und People Development. Er ist für unser Kompetenzcenter Human Capital and Change verantwortlich. Darin begleitet er unter anderem die Neuausrichtung von CXO Bereichen und deren Rollenwandel zum Businessplan. Aus verschiedenen Perspektiven nähern sich unsere Experten dem Thema CFO und geben spannende Hinweise aus Forschung und Praxis zu Typen und zu deren Erfolgsfaktoren.
01:48:14: Gunnar Elbers: Marco, schön, dich zu sehen. Schön, dass wir mal wieder die Zeit finden, um über das zu quatschen, was uns beide verbindet, nämlich die People Management bzw. Human Capital bezogene Seite der Unternehmenssteuern. Freue mich riesig! (Ja, vielen Dank, dass ich hier sein darf.) Ziel unserer heutigen Folge ist es ja, einen kleinen Ausflug zu machen in eure empirische Forschung am IMC, in der du dich ja auch sehr intensiv mit der Rolle des kritischen Counterparts in der Finanzfunktion beschäftigst, sprich also der Rolle und den Erfolgsfaktoren von CFOs und Controllern.
02:25:23: Gunnar Elbers: Was für viele unserer Hörer natürlich total spannend ist und direkt in dem Kontext. Sagen wir mal, gefühlt haben die CFO Wechsel in den letzten Jahren ja immer mehr zugenommen. War es jetzt freiwillig oder auch unfreiwillig. Und spannenderweise haben wir zuletzt bei unseren Klienten immer häufiger erlebt, dass Finanzvorstände in die Rolle des CEOs wechseln. Jetzt mal aus eurer Forschung heraus, was für CFO Typen sind das und gibt es da irgendwie bestimmte Faktoren, die jetzt dazu führen, dass ein CFO zum CEO befördert wird?
03:04:07: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, das ist eine sehr, sehr spannende Frage. Und in der Tat, ich sehe da auch sehr viel Dynamik grundsätzlich, aber insbesondere natürlich auch auf der CFO Position. Ich glaube, das liegt daran, dass eine große Veränderung in den Fähigkeiten einhergeht und da natürlich dann dementsprechend auch Köpfe ausgetauscht werden und entsprechend neue Idealtypen gesucht werden, die diese CFO Rolle ausführen können.
03:28:14: Professor Dr. Marko Reimer: In der Tat ist es so, dass glaube ich wir etwas überschätzen, wie viel, wie viele CFOs es tatsächlich in die CEO Position schaffen. Ich glaube, wir haben alle einige prominente Beispiele im Kopf. Aber insgesamt, wenn man sich die die reinen Zahlen anschaut, ist das noch relativ wenig. Aber man kann sicherlich davon ausgehen. Das wäre meine Vermutung, dass es zunehmend mehr werden, weil das, was CFOs heute mitbringen müssen, sie qualifiziert irgendwann auch für die CEO Position und von daher gehe ich da von einer, von einer größeren, von einer größeren Anzahl in Zukunft aus.
04:01:20: Professor Dr. Marko Reimer: Was müssen die mitbringen? Ich glaube, sie müssen in erster Linie breiter aufgestellt sein von Ihren Fähigkeiten her, von ihren Erfahrungen her, als eine rein, als ein reiner Finanzexperte, der vielleicht noch im Accounting großgeworden ist oder aus einer aus einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den Weg in ein Unternehmen gefunden hat und dort jetzt Karriere macht. Ich glaube, das wird zunehmend schwerer, sondern man braucht wirklich diese, dieses breite Geschäftsverständnis, das breite Interesse und viele kleines, auch viele Softwarefaktoren, die damit einhergehen, wie zum Beispiel Kommunikations-Skills, Leadership-Skills im weitesten Sinne.
04:37:09: Gunnar Elbers: Ja, und sagen wir, du sagtest es eben schon mal, wenn man auf die andere Seite schauen, gibt es auch Erkenntnisse, warum andere CFOs ihren Stuhl räumen mussten?
04:49:09: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, das gibt es sicherlich auch. Also ich meine. der offensichtlichste Grund für Wechsel, die nicht gewünscht waren von den Stelleninhabern sind in erster Linie natürlich häufig performancebedingt und da insbesondere die Rollen spezifische Performance.
05:04:22: Professor Dr. Marko Reimer: Das heißt, wenn man jetzt Probleme mit dem mit dem Jahresabschluss hatte oder wenn andere Dinge nicht funktionieren, für die in erster Linie der CFO zuständig ist. Bei der, bei der Frage, inwieweit die CFOs auch für die Gesamtunternehmensperformance Mitverantwortung tragen, im Zweifelsfall ihren Hut nehmen müssen. Das ist sehr, das ist, das ist sehr schwer zu beantworten. Wir finden einige Indizien dafür, dass insbesondere wenn Erfolgsgrößen, die auf die auf Accounting Measures basieren, nicht gut sind, dass dann auch tendenziell die Wahrscheinlichkeit für ein für einen Wechsel hoch ist. Bei einer schlechteren Kapitalmarktperformance sehen wir das nicht unbedingt.
05:43:03: Gunnar Elbers: Sag mal und du sagtest es jetzt eben so die die einschlägige Silokarriere durch spezifische Finanzpositionen ist es scheinbar nicht, was jetzt CFOs in ihre heutige Rolle gebracht hat. Was, was sind denn da auf dem Weg dorthin eigentlich, aus deiner Erfahrung so relevante Faktoren, die in der Entwicklung geholfen haben?
06:05:03: Professor Dr. Marko Reimer: Also grundsätzlich glaube ich und hoffe ich nach wie vor, dass natürlich ein fundiertes Fachwissen aus einer Finanzfunktion heraus sehr hilfreich ist.
06:16:02: Professor Dr. Marko Reimer: Man sieht das heutzutage kritisch, weil man natürlich der Meinung ist, dass es irgendwo ein Trade off ist, ein Nullsummenspiel am Ende des Tages hoffe ich jedes Jahr, das ich mehr Finanzerfahrung sammel, kann ich weniger andere Erfahrung sammeln. Also von daher ist es nicht per se schlecht, auch Finanzexperte zu sein. Aber das geht sehr häufig auf Kosten einer generellen Erfahrung und ich glaube, was Unternehmen da heute suchen einen Kandidaten, eine Kandidatin zu finden, die letztendlich sehr modern die CFO Rolle ausfüllt, dann müssen eben allgemeine Managementfähigkeiten eben auch vorliegen.
06:49:04: Professor Dr. Marko Reimer: Das heißt, man braucht ein grundsätzliches Strategieverständnis. Man muss gut effektiv mit dem Kapitalmarkt kommunizieren, breiter aufgestellt sein, was andere Fähigkeiten angeht, Sehr häufig. Wir sehen das gerade auch im anglo amerikanischen Bereich, dass CFOs insbesondere auch dann viele Vorteile mit sich bringen, persönliche wie auch für das Unternehmen, wenn Sie zum Beispiel zusätzlich einen MBA Abschluss erworben haben oder ähnliches.
07:13:10: Gunnar Elbers: Ach, ist ja spannend. Spiegelt sich das denn eigentlich auch in den CFO Gehältern wieder? Wenn man so in die verschiedenen Berichte reinschaut, dann schwanken die ja zum Teil ganz erheblich. (Ja) Was sind da Einflussfaktoren?
07:26:10: Professor Dr. Marko Reimer: Genau, die Idee ist tatsächlich, also da gibt es auch Studien, insbesondere natürlich jetzt wieder im anglo amerikanischen Bereich, weil die Datenverfügbarkeit ist dort viel besser gegeben.
07:35:18: Professor Dr. Marko Reimer: Natürlich hat man auch mehr Beobachtungspunkte usw. Wenn man sich diese Ergebnisse anschaut, stellt man fest, dass insgesamt die das Gehalt schon auch verbunden ist mit MBA, insbesondere mit einem MBA, den man an einer Institution erworben hat, die relativ hoch reputabel ist. Also Top MBA Schools. Da hat man einen kleinen Business Case dafür, dass man dann auch mehr Geld später verdienen kann.
08:03:06: Gunnar Elbers: Und typische Themen, so Auslandserfahrung oder so ist das auch ein Thema oder?
08:09:06: Professor Dr. Marko Reimer: Alles was letztendlich und da bist du ja auch seit vielen Jahren unterwegs, alles, was das Human Capital von von Managern erhöht ist grundsätzlich, wird grundsätzlich natürlich positiv gesehen und geht positiv in die in die Vergütungsberechnung mit ein oder in die Verhandlung mit ein. Und wenn das dann Human Capital ist, das schwer imitierbar ist oder das sehr schlecht am Markt verfügbar ist, dann steigen die Preise natürlich umso mehr.
08:33:03: Professor Dr. Marko Reimer: Also das heißt alles was man da machen kann, was dazu beiträgt, sein Human Capital aufzubauen und eben auch sein Social Capital, also alles, was letztendlich Netzwerke angeht, zu Kollegen innerhalb der Unternehmen, aber auch innerhalb von ganze Industrien ist natürlich sehr hilfreich. Und das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum diese Top MBA Schools in den USA zum Beispiel, dass sie einen so großen Effekt auf das Gehalt haben, liegt wahrscheinlich auch daran, dass man dort Netzwerke knüpft.
09:01:15: Professor Dr. Marko Reimer: Nicht so sehr, weil dort der Unterricht um so vieles besser ist als an einer eher durchschnittlichen MBA Schule.
09:07:15: Gunnar Elbers: Ja, okay, das sind jetzt alles Themen, die eher dazu beigetragen haben in der eigentlichen Entwicklung. Du sprachst die Tage mal davon, dass auch das Zusammenspiel von CFO und CEO einen Einfluss da haben kann.
09:24:15: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, also absolut. Das ist, glaube ich, ein ganz, ganz wichtiger Faktor. Wir müssen uns immer wieder, wenn wir über einzelne Topmanager sprechen ob das CFOs sind, ob das Chief Marketing Officer, CEOs was auch immer. Ich glaube, wir machen häufig den Fehler, dass wir es zu allgemein betrachten. Eine isolierte Funktion, eine isolierte Position, eine isolierte Person in einer Position. Ich glaube, wir müssen viel stärker noch das Team als Ganzes betrachten und welche Rolle einzelne Personen innerhalb eines Vorstands zum Beispiel spielen.
09:53:00: Professor Dr. Marko Reimer: Und da kommt dem Duo CEO, CFO natürlich eine ganz wesentliche Rolle zu, auch nach dem Motto, was ist jetzt, was muss der neue CFO mitbringen? Hängt natürlich ganz stark davon ab, was sich der aktuelle CEO gerne wünscht und welche Fähigkeiten er mitbringt, wie komplementär die sind usw. Also das spielt eine ganz, ganz große Rolle. Ich glaube, diese Dynamik an der Spitze des Unternehmens zwischen CEO und CFO ist, ist ganz zentral und da gibt es natürlich durchaus auch wiederum Faktoren, von denen wir wissen, dass die die Karriere befördern können, dass die auch vielleicht einen Schutzmechanismus bieten für dann doch keinen, keinen, kein Abgang, kein keinen ungewollten Abgang des CFOs also das heißt wenn man wenn CFOs starke Beziehungen aufbauen zu ihren CEOs, dann ist das für deren Karriere durchaus zuträglich.
10:47:00: Gunnar Elbers: Ja, in dem Zusammenhang sprachst du die Tage mal von einer Studie, die auch die Sprache der, der CFOs betont hat erzähl mal.
10:56:00: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, das ist und das ist eine sehr interessante Studie, die, die ist vor vor 3-4 Jahren veröffentlicht worden. Wieder im US Kontext, aber sehr spannend. Man hat sich angesehen, inwieweit CFOs die Sprachtechnik ihrer CEOs imitieren, und zwar nicht die in nicht die Inhalte der Sprache, sondern welche Bestandteile dieser Sprache genutzt werden, also die Nutzung von Komposition usw. und so fort. Also wirklich die technischen Details und nicht so sehr die Inhalte. Man hat festgestellt, also man, im Fachjargon heißt das Language Style Matching und wenn es dort ein hohes, ein hohes Matching gibt, wenn es zu einer sehr starken Imitation der Sprache kommt, dann hat das durchaus viele persönliche Vorteile für den CFO.
11:46:15: Professor Dr. Marko Reimer: Höheres Gehalt, Board zieht sehr häufig, geht damit einher und das ist natürlich etwas, was sehr positiv aus einer CFO Perspektive zu betrachten ist. Für die Unternehmen allerdings und da muss ich leider etwas Wasser in den Wein gießen für das Unternehmen ist das natürlich nicht gut, weil der CFO soll natürlich auch eine kritische Counterpart Funktion wahrnehmen und in dem Maße auch natürlich, den CEO auch mal kritisch auf die Finger schauen und sagen und auch mal dagegenhalten und sagen, vielleicht ist das keine gute Idee, jetzt hier diese Akquisition durchzuführen, weil die Forscher, die dieses Paper geschrieben haben, haben festgestellt, dass das ist nicht unbedingt hilfreich ist für die, für den Erfolg des Unternehmens.
12:25:15: Gunnar Elbers: Ja, also das heißt jetzt CEO imitieren und seine Sprache sprechen heißt jetzt also nicht unbedingt Ja-Sager sein, denn das wäre ja auch tatsächlich dann widersinnig, im Kontext Business Partnering die damit verbundenen Rollenerwartungen tatsächlich auch zu challengen. Ich erinnere mich da an ein Finance Transformation Projekt, bei dem der eigentliche Auslöser nämlich war, dass der CEO sagte also, wie konnte es eigentlich sein, dass wir so unvorbereitet in die Krise geschlittert sind? Sind meine BU CFOs eigentlich zu sehr mit dem Business fraternisiert? Und ich verstehe hier so, dass du sagst okay, das kann Vorteile haben sozusagen mit Blick auf die Karriere, mit Blick auf den Unternehmenserfolg ist der CEO Klon sozusagen nicht immer zielführend.
13:17:15: Professor Dr. Marko Reimer: Absolut. Das sehe ich auch ehrlich gesagt mit ein wenig Skepsis, wie sich da die die Dinge weiterentwickeln. Weil auf der einen Seite, wie ich vorhin schon meinte, habe ich das Gefühl, dass auch sehr CFOs immer mehr CEO like werden. Und wenn das einsetzt, ist natürlich die Frage, inwieweit ist dieses Duo das aus Antreiber und ein stückweit mal bremsenden Charakter oder zumindest der kritische Counterpart der, der dann mal draufschaut, der irgendwie noch mal eine andere Sichtweise reinbringt, der rationalitätssicher entwirkt, so wie das wahrscheinlich jetzt Jürgen Weber oder Uts Schäffer sagen würden, das da ich glaube, das ist da kann man jetzt natürlich fragen, inwieweit das bestehen bleibt oder dadurch, dass der neue, der moderne CFO ein zweiter CEO wird, das natürlich auch hinterfragt werden könnte.
14:07:17: Gunnar Elbers: Dann hatte ich die Tage in einer Kolumne von dir mal gelesen. Es gibt auch Studien zum Thema Erscheinungsbild, Gesicht usw, die auch noch mal Erfolgsfaktoren darstellen können. Magst da noch mal darauf eingehen?
14:19:17: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, das ist natürlich jetzt gerade eine ganz große neue Forschungsrichtung, die sich da auftut. Und zwar aus so einer Mischung natürlich. Einerseits sehen wir, dass Topmanager immer stärker im Rampenlicht stehen und damit mit, mit und mit Unternehmen natürlich auch dann Personen und Gesichter verbunden werden.
14:33:15: Professor Dr. Marko Reimer: Das ist die eine große Entwicklung, die wir sehen. Auf der anderen Seite sind wir als Forscher natürlich auch immer bemüht, neue Datenquellen zu erschließen. Und in der Regel sind die Topmanager eine eine sehr scheue Spezies, wenn es darum geht, dass sie Fragebogen ausfüllen, Fragebögen ausfüllen oder für Interviews zur Verfügung stehen. Von daher muss man sich anderweitig behelfen. Und es gibt durchaus seit einigen Jahren das startete in der Psychologie in erster Linie durchaus Studien, die sich damit auseinandersetzen.
15:06:00: Professor Dr. Marko Reimer: Was können wir im wahrsten Sinne des Wortes aus den Gesichtern von Menschen ablesen und unter anderem eben auch Was können und was können wir aus den Gesichtern von Topmanagern ablesen? Ja, da gibt es in der Tat viele, viele spannende Entwicklungen. Da geht es um wahrgenommene Kompetenz, da geht es um Schönheit.
15:29:09: Professor Dr. Marko Reimer: Wir waren ja gerade beim Thema Gehalt. Also wir sehen auch, dass als attraktiv wahrgenommene, hübsch wahrgenommene Manager, dass die auch grundsätzlich mehr verdienen. Und da gibt es auch weitere spannende Entwicklungen auf diesem Gebiet. Eine zum Beispiel das CFOs, die als sehr vertrauenswürdig wahrgenommen werden, grundsätzlich weniger Auditer-Fees bezahlen müssen für ihre Unternehmen. Also von daher ist das einfach eine spannende, das hat dann auch wiederum eine ökonomische Konsequenz für die Unternehmen.
16:02:24: Gunnar Elbers: Ja, total spannend, sich vor allen Dingen dieser Einflussfaktoren auch bewusst zu sein. Aber jetzt ehrlich gesagt fällt mir die Ableitung für Unternehmen beim Thema Gesicht, Stimme usw. gar nicht mal so leicht. Unbedingt. Vielleicht mal abgesehen von der Stellenbesetzung oder auf solche Themen dann eben auch achten kannst aber, von daher lass uns doch mal auf die wirklich gestaltbare Rolle des CFOs dann auch zurückkommen. Hier besteht ja eine hohe Einigkeit, dass die CFO Rolle heutzutage, wie du eben eingangs auch schon mal Sachen deutlich wertorientierter, deutlich zukunftsfokussierter ausgerichtet sind, soll also heißen, dass der CFO, der jetzt die Finanzfunktion führt und die traditionellen Aufgaben Reporting, Controlling, Risikomanagement verantworten muss, dass das eine Seite ist, auf der anderen Seite aber von ihm halt auch immer mehr die die Rolle des Strategen eben gefragt ist.
17:00:23: Gunnar Elbers: Was klar auf der einen Seite zumindest mal die Kommunikation der strategischen Ausrichtung am Kapitalmarkt angeht, häufig aber auch eben mit der Erwartung einhergeht, dass er, sagen wir, in die Transformation des Unternehmens vorantreibt, was unseres Erachtens dann auch häufig bedeutet, sich nicht mehr alleinig auf finanzielle Kennzahlen fokussieren zu können, sondern diese dann eben auch mit operativen Daten beispielsweise zu verknüpfen und die eine Frage wäre für mich dieses Thema auf der einen Seite traditionelle Aufgaben ausfüllen und auf der anderen Seite eben auch diese Strategen Rolle einnehmen. Ist das, ist das für dich ein Rollenkonflikt oder habt ihr da Erkenntnisse gesammelt?
17:46:06: Professor Dr. Marko Reimer: Das kann ein Rollenkonflikt sein. Ich habe da auch mit einigen CFOs mit denen ich darüber sprechen konnte, genau diese Frage gestellt. Und meine Erfahrung ist, dass das sehr stark davon abhängt, wieder wie das eingebettet ist und wie das gesamte Set-Up aussieht. Aber ich habe von einigen CFOs gehört, also ganz speziell von einem CFO aus einem Dax Unternehmen, da wurde gesagt ja, also ich muss da gar nicht so ganz spezieller Experte in diesem Bereich sein jetzt, wenn es um eine ganz spezielle Frage zu einer IFRS Auslegung kommt oder wie auch immer, sondern da habe ich brauche ein gutes Team war die Antwort. Also das heißt, da kann ich das dann irgendwie dann auch gut managen.
18:30:01: Professor Dr. Marko Reimer: In der Tat ist es natürlich so, dass wir das wir sehen, dass die Anforderungen an Transformation, digitale Entwicklung, Nachhaltigkeit aber auch das ganze Thema dynamisches Performance Management. Also wenn man diese drei Megatrends sich mal anschaut, die natürlich auch sehr, sehr starken Einfluss auf die Finanzfunktion im Allgemeinen haben, nicht nur an der Spitze der Finanzorganisation, sondern auch, dass irgendwo bei jedem Controller letztlich ankommt.
19:01:21: Professor Dr. Marko Reimer: Dann sehen wir schon, dass das natürlich zu einer zu einer Herausforderung führt, die gleichzeitig eben aber auch abgebildet wird durch neue Wege in die CFO Position und durch ein Kompetenzprofil, was dann auch neue CFOS mitbringt, die das ausfüllen können. Also von daher glaube ich, dass es schadet nicht, diese Fach Expertise im Konkreten zu sein. Aber ich glaube, sie wird immer weniger relevant.
19:27:15: Professor Dr. Marko Reimer: Was wir sehen, auch von Studien ist es, dass es tatsächlich, weil deine Frage war ja, was ist jetzt die Implikation für Unternehmen daraus auch, wir sehen zum Beispiel auch, dass Unternehmen, die genau wissen, wir haben an der Stelle ein Problem. Also wir sehen zum Beispiel Unternehmen, die großes Problem mit ihrer Rechnungslegung haben, Restatements machen mussten, Schwierigkeiten an anderer Stelle haben, was zu Brot und Butter Geschäft eines CFOS gehört.
19:51:21: Professor Dr. Marko Reimer: Da wurden dann vornehmlich CFOS eingestellt, die einen sehr starken Accounting Background mitbringen, wo man gesagt hat, da haben ein Problem und das möchten wir mit einem Spezialisten lösen. Man hat dann aber auch festgestellt, dass es in anderen Bereichen, wenn es eher um strategische Neuausrichtung, Transformation in ganzen Bereichen geht, dass man dann sich für einen anderen CFO, wenn eine neue Stelle zu besetzen war, entschieden hat also, dass man schon versucht, dass Unternehmen schon versucht haben, diesen Trade off, den es schon gibt, dahingehend zu lösen, ein Match herzustellen zwischen dem, was das Unternehmen braucht für die nächsten Jahre und das, was ein bestimmter Manager mitbringt. Interessanterweise sieht man aber eben auch, dass diese Anforderung an CFOs nicht Zeit stabil sind. Zumindest nicht über einen längeren Zeitraum. Aber irgendwann, irgendwann kann das also durchaus mal kippen. Wenn dann die, die die Rechnungslegung im Griff ist, wenn SAP eingeführt ist, wenn diese ganzen sehr stark finanzorientierten Themen abgeschlossen sind, dann kann es auch mal sein, dass man feststellt, der Fit ist nicht mehr so gut mit unserem aktuellen CFO und dann auch schaut, dass man vielleicht ein anderen CFO mit einem anderen Background bekommt. (Der dann stärker diese Strategen Rolle einnehmen wird?)
21:03:03: Professor Dr. Marko Reimer: Absolut, genau der diese Stärke, dieses diese strategischen Rolle einnimmt, der dann genau in diese Richtung vorgeht. Weil letztendlich muss man auch immer genau schauen, was wird da wirklich gebraucht. Also ich glaube, der Grund, weshalb viele Unternehmen sagen, das ganze Thema Nachhaltigkeit ESG. Ist, ist etwas, was wir unbedingt in der Finanzfunktion haben sollen. Ich glaube, dafür gibt es gute Gründe.
21:28:12: Professor Dr. Marko Reimer: Und dann ist es vielleicht auch zunächst einmal wieder home turf eines traditionellen CFOs, der aus dieser Stärke aus dieser Rolle heraus dann weiter wachsen kann. Und dann natürlich diese anderen Elemente, diese Verknüpfung zur Strategie, das wirklich das Herunterbrechen dieser sehr langfristigen strategischen Zeiträume, die man da im Blick hat, klimaneutral 2040. Was heißt das eigentlich für das, für das nächste Projekt, das nächsten Montag beginnen soll?
21:55:11: Professor Dr. Marko Reimer: Da zeigt sich dann, ob der ob ein CFO eben dann auch die Qualität hat, dort diese Transformation herbeizuführen.
22:04:11: Gunnar Elbers: Ja, also dann sozusagen nicht nur Finance und Operations Daten zusammenzubringen, (Genau) sondern dementsprechend auch zu steuern. Und habt ihr da schon Erkenntnisse, inwieweit das diese Verbreiterung im Steuerungsfokus, also Stichwort Non Financials auch schon in der Incentivierung der CFOs und Controller sich abhebt?
22:25:10: Professor Dr. Marko Reimer: Ja also jetzt konkret also wir sehen dass es dass es mehr wird. Wir sehen dass es erstaunlicherweise das viele Controller und natürlich CFOs also je höher wir die in der Hierarchie, in der Finanzfunktion kommen, um so umso stärker ist, sind natürlich diese vielleicht nicht natürlich, aber desto stärker sind diese Non Financials mitberücksichtigt. Das ist schon erstaunlich zu sehen, wie, wie wichtig das mittlerweile ist. Ich glaube, da haben wir aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, weil ich glaube, viele Unternehmen werden erst mal realisieren müssen, wie kompliziert das ist, diese Nachhaltigkeitsziele tatsächlich auch in steuerungsrelevantes Handeln in, in kurz und mittelfristigen Bahnen zu lenken. Und da gibt es immer wieder diese, diese, diese Trade offs, die man machen muss.
23:11:23: Professor Dr. Marko Reimer: Und ich glaube, da zeigt sich eben auch ein CFO, der, der offen ist, aber auch der fähig ist, Change Management zu betreiben, seine Mitarbeiter mitzunehmen, dafür zu sorgen, dass das auch ganz klar zu analysieren, welches Team brauche ich dann, um diese Transformation mitzunehmen? Und was müssen, was muss mein Team können? Weil es ist natürlich nicht nur wir reden die ganze Zeit darüber, dass es eine bestimmte, vielleicht eine neu, eine neue Rolle geben muss, ein neue neues CFO Qualitäten geben muss, um diese Herausforderungen der Zukunft anzugehen.
23:46:07: Professor Dr. Marko Reimer: Aber das ist natürlich auch die Frage, inwieweit diese Logiken runter kaskadiert werden können auf andere Hierarchieebene Controlling-Leiter, Controlling-Mitarbeiter. Was müssen die eigentlich mitbringen in Zukunft über die reine Incentivierung für nicht finanzielle Ziele hinaus?
24:02:07: Gunnar Elbers: Ja, genau. Auf der einen Seite die Frage des Könnens und was bringen die mit? Auf der anderen Seite natürlich auch des Wollens und auch die Möglichkeiten dazu zu haben.
24:13:09: Gunnar Elbers: Also wenn es jetzt darum geht, diese Kennzahlen zu beeinflussen und sich tatsächlich als auch auf auf mittlere Ebene als Controller, als strategischer Partner mit eigenen Impulsen gegenüber dem Business zu positionieren, dann höre ich ehrlich gesagt viele nennen wir es mal traditionelle Controller auf mittleren Ebenen häufig sagen, ehrlich gesagt dazu fehlt mir im Kampf mit unseren verschiedenen Systemen, aufwendigen Prozessen, händischen Überleitungen usw. einfach schlichtweg die Zeit.
24:43:12: Gunnar Elbers: Was bestimmt auch vielfach so ist, manchmal aber auch auf mich, wie so eine bequeme Schutzbehauptung vor der Veränderung wirkt. Und in diesem Kontext stellt sich ja eben auch die Frage, welchen Einfluss zukünftig digitale Automatisierung, eine Chance oder eine Bedrohung in diesem Kontext ist. Also wie wirkt sich die die Automatisierung aus deiner Sicht heraus auf die strategische Rolle bei mittleren Führungskräften aus?
25:15:00: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, wir sehen, dass das natürlich ein eines mit großer Sorge, insbesondere aus der aus den Augen der Mittelmanager gesehen wird. Also da geistern ja immer wieder ganz große Artikel im Wall Street Journal und in der New York Times, aber auch in den heimischen Medien geistern durch die durch die Presse, die dann sagen, ja, Data is the new middle manager und wir brauchen bald gar keine mittleren Manager mehr.
25:43:19: Professor Dr. Marko Reimer: Das wird dann alles durch Algorithmen erledigt. Ich glaube, wie bei ganz vielen Dingen die, die mit diesen großen Veränderungen einhergehen, über die wir schon sprachen, ist das Veränderungsmuster komplexer. Auf der einen Seite, es ist ganz klar so, dass wir durch die Automatisierung Kapazitäten freisetzen. Ich glaube, das ist auch gut so, weil das deutlich, wenn man sich anschaut, was steht auf den To Do Listen, der der CFOs gerade jetzt dann ist Effizienzgewinn und Rationalisierung nach wie vor eines der Topthemen, logischerweise.
26:19:02: Professor Dr. Marko Reimer: Und natürlich ist da immer noch bei vielen Unternehmen das Thema Automatisierung ein ganz großer Hebel. Einige haben das schon umgesetzt und sehen da, dass es mit abnehmenden Grenznutzen einhergeht. Also da muss der nächste große Sprung kommen. Stichwort vielleicht Artificial Intelligence oder auf jeden Fall der nächste. Denn der nächste Technologiesprung. Und bei vielen anderen Unternehmen, die sehen aber, dass es durchaus hilfreich ist.
26:44:05: Professor Dr. Marko Reimer: Und das ist gut so klassische transaktionale Prozesse, dass die automatisiert werden. Das ist auch gut so, dafür Reporting zum Beispiel ganz viele Bereiche im Reporting. Und die Logik dabei ist natürlich, dass das aus einer positiven Perspektive heraus die Kapazität freigesetzt wird, die für andere, wichtigere Dinge genommen werden kann. Das ist so eine Logik, die auch in Unternehmen sehr häufig (was das Thema strategische Impulse dann wäre so eine Analyse) genau richtig.
27:07:20: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, absolut, genau also ich muss nicht mehr nicht mehr die Zahlen in großen Excel Tabellen händisch zusammenfügen, sondern das macht das macht die Maschine für mich und ich kann jetzt viel mehr darüber nachdenken, was bedeuten die Zahlen eigentlich und welchen Rat und welche Empfehlung kann ich eigentlich, meinem Manager meinem, mein meinen Counterpart dort mit auf den Weg geben?
27:31:11: Professor Dr. Marko Reimer: Also das wäre sozusagen die positive Interpretation. Wir sehen allerdings natürlich auch, dass die Automatisierung vordringen kann in Bereiche, die wo ich dann sehr schnell als Mittelmanager aus dem Spiel genommen werden kann. (Ja). Das im Gegensatz zum Reporting vielleicht in wenn es dann um Ressourcenverteilung geht, wenn es um Budgetierungs-Themen geht, dann ist es natürlich ist das schon kann das schon für mich als Controller sehr hilfreich sein, dass ich diesen Bezug habe zu den unterschiedlichen Personen und Playern in diesem ganzen System.
28:07:02: Professor Dr. Marko Reimer: Wenn das die. Wenn ich da jetzt rausgenommen werde, dann, dann ist dann damit natürlich auch ein Bedeutungsverlust geht damit einher, über den ich individuell traurig sein kann, aber der auf jeden Fall auch nicht unbedingt meiner Rolle guttut, weil ich da natürlich ganz viel an Einfluss und Einblick verliere und das natürlich auch vielleicht durchaus negative Begleiterscheinungen auf andere Aktivitäten haben kann, die ich ausführen sollte.
28:32:17: Gunnar Elbers: Und hat das auch ein Zusammenhang, jetzt damit, wie lange die die mittleren Manager auf ihrer Position schon sind? Oder ist das unabhängig davon?
28:42:17: Professor Dr. Marko Reimer: Ja, absolut. Das ist natürlich ein ganz, ganz entscheidender Punkt. Also wir haben in diesem, in dieser Studie, die wir, die wir mit Daten aus dem WHU Controller Panel durchgeführt haben, jetzt kürzlich veröffentlicht haben, haben wir ganz klar gesehen, dass die, dass die Betriebszugehörigkeit, also das Tenure der der Controlling-Leiter dort eine ganz wesentliche Rolle spielt und diese Effekte, die ich gerade genannt habe, maßgeblich treibt. Das ist ganz, ganz wesentlich dabei.
29:08:17: Gunnar Elbers: Wenn wir das jetzt für Unternehmen ableiten, dann wäre jetzt die die eigentliche Konsequenz daraus. Jetzt zu sagen okay, dann lass uns doch einfach mittlere Führungskräfte zukünftig noch stärker eben in diese strategische Entscheidungsfindung auch irgendwie mit reinnehmen.
29:25:19: Gunnar Elbers: Weil es sehr wahrscheinlich auch ein ganz, ganz wesentlicher Talent Pool für zukünftige Führungskräfte darstellt, oder?
29:33:19: Professor Dr. Marko Reimer: Genau. Also immer mit dieser Einschränkung natürlich was, was wird da, was wird da gebraucht auf der auf dem Top Level? Aber natürlich ist es so, dass in dem Maß, in dem was runter kaskadiert und natürlich von einem Controller heute mehr erwartet wird als das noch vor einiger Zeit der Fall war, dass die.
29:49:20: Professor Dr. Marko Reimer: Wenn man sich mal vorstellt und du weißt das ja auch, inwieweit es darum geht, auch Humankapital unter Controllern aufzubauen, was die mitbringen müssen. Das fängt bei digital Literacy an, also wie, wie affin sind die was, was Technologie angeht, was, was auch programmieren vielleicht sogar angeht? Das für sich genommen auch eine spannende Fragestellung bis hin zu Business Acumen also wie viel, welches Geschäftsverständnis bringe ich mit, wie stark bin ich eigentlich?
30:17:03: Professor Dr. Marko Reimer: Verstehe ich unser Geschäftsmodell und kann da auch wirklich wertvolle Impulse leisten? Und wenn das da anfängt, dann zieht sich das natürlich weiter durch, auf ein, auf ein Level, wo wir natürlich dann irgendwann auch mal aus einem Talentpool Controlling Leiter rekrutieren und vielleicht auch dann stärker auf CFO oder den nächsten CFO vielleicht gewinnen können. Wobei erstaunlicherweise, was wir auch sehen, ist, dass CFOs sehr häufig eben noch aus anderen Unternehmen gewonnen werden, also dass es auch also die, die externen Hires bei CFOs sind auch noch, der Prozentsatz ist noch relativ hoch.
30:53:21: Gunnar Elbers: Und die Ursachen dafür habt ihr welche gefunden?
30:56:21: Professor Dr. Marko Reimer: Na ja, ich glaube es ist irgendwo ein ja, also einerseits wissen wir, kann man es vielleicht wieder ein bisschen am Gehalt festmachen. Also es ist so, dass wir grundsätzlich also ein dass, wenn man sein Gehalt steigern möchte als Manager, dann ist ein Unternehmenswechsel durchaus ein, ein treibender Faktor dabei.
31:15:08: Professor Dr. Marko Reimer: Also jetzt nicht, nicht wahllos natürlich, aber es ist natürlich schon (der Klassiker), ein wesentlicher Punkt. Und natürlich ist es so, dass wir sehen auch und das ist natürlich das Privileg der CFOs. Wenn du CEO bist, dann kommt halt nicht mehr so viel, das heißt deine Motivation, das Unternehmen zu wechseln, ist dann irgendwie beschränkt darauf, dass jetzt vielleicht ein noch größeres Unternehmen, ein noch größerer Name, ein noch mit noch größerer Reputation vielleicht auf dich wartet.
31:45:21: Professor Dr. Marko Reimer: Aber ansonsten wird es wird es dann eng, was die Optionen angeht, die man hat. Als CFO gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen ein größeres, attraktiveres Unternehmen dort wieder in die Finanzposition zu wechseln oder was auch, was, was wir auch durchaus sehen, dass CFOs dann häufig zu anderen Unternehmen wechseln, dort in die in die klassische General Manager oder CEO like Tätigkeit und dann vielleicht noch mal den Weg zurückzufinden in die, in die Finanzfunktionen, in größere Unternehmen also da die die Variabilität würde ich sagen ist einfach größer bei CFOs an der Stelle.
32:21:21: Gunnar Elbers: Ja super spannend also wie du weißt gerade dieses Thema Entwicklungswege was hilft, was sind die zukünftig relevanten Kompetenzen, People Development usw.
32:31:12: Gunnar Elbers: Würde ich mich, wie du weißt gerne noch viel länger austauschen. Aber jetzt mal mit Blick auf die Uhr würde ich sagen, machen wir an dieser Stelle erst mal ein Cut, bevor wir jetzt unsere Hörer nötigen, noch eine weitere Runde um den Block zu fahren. Marco, 1000 Dank für die spannenden Erkenntnisse aus eurer Forschung. Ich denke, einige der Studien sollten wir auf jeden Fall auf unser Webpage verlinken, denn ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Hörer hier bestimmt noch mal tiefer einsteigen will.
33:02:21: Gunnar Elbers: Ich bin sicher, dass viele davon nicht nur ein zusätzliches Bewusstsein für die vielen, vielen Einflussfaktoren in der in der betrieblichen Realität schaffen, sondern auch tatsächlich konkrete Impulse für Unternehmen bietet. Du hast es angesprochen mit Blick auf ein Einstellungsentscheidungen, Teamzusammenstellung und Entwicklung und ja, also ich würde mich riesig freuen, wenn wir unseren Austausch ganz, ganz bald fortsetzen und ja an den Themen, die wir heute noch nicht besprochen haben, noch mal angreifen. Danke dir noch mal sehr.
33:34:17: Professor Dr. Marko Reimer: Ich danke dir auch. Bis die Tage. Ciao. (Ciao).
33:39:17: Dr. Christian Bungenstock: Wenn Ihnen unsere Etappen gefallen und wir Sie durch interessante Managementthemen navigieren, haben wir gute Nachrichten. Im April sind wir mit einem neuen Ziel am Start. Auf ctcon.de/podcast finden Sie alle unsere bisherigen Folgen sowie auch fast überall dort, wo es Podcasts zu hören und zu abonnieren gibt.
34:00:05: Dr. Christian Bungenstock: Viel Spaß!
34:16:17: Unbekannt: Das war "Zielführung starten", der Management-Podcast von CTcon.
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